Lebensretter auf vier Pfoten

Als Zugführerin und Ausbilderin ist Martina Völker mit der Rettungshundestaffel Main-Kinzig immer einsatzbereit

Martina Völker
Martina Völker

Jedes Jahr werden in Deutschland zahllose Menschen als vermisst gemeldet. Viele davon sind ältere Personen und Kinder, die sich beispielsweise verlaufen haben, verwirrt sind, gesundheitliche Probleme haben oder Sportler, die beim Joggen, Klettern, Mountainbiken und ähnlichen Aktivitäten verunglückt sind. Alle haben eines gemeinsam, sie befinden sich in einer Situation, aus der sie selbst keinen Ausweg finden können. Ob bei der Flächensuche, der Suche nach Verschütteten oder beim Mantrailing, Rettungshunde helfen schnell und zuverlässig. Sie sind in der Lage, große Gebiete innerhalb kurzer Zeit abzusuchen. Das Wetter, die Geländebeschaffenheit und die Tageszeit spielen dabei keine Rolle. Die hervorragende Nase, die Schnelligkeit und die Beweglichkeit der Hunde sind ihr Erfolgsrezept.

Nach dem Besuch eines Schnupperkurses 2005 mit ihrer Hündin Shila bei der Rettungshundestaffel Main-Kinzig war bei Martina Völker der Funke übergesprungen. Der immens hohe Zeitaufwand und ein noch höheres Maß an Idealismus, die nötig sind, um Mensch und Tier professionell auszubilden, konnte sie nicht schrecken. Es war von Anfang an mehr Berufung als Hobby. Die Ausbildung eines Rettungshundes dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Nach erfolgreicher Prüfung muss diese jährlich in jeder Sparte, das heißt Flächen-, Trümmer-, Lawinensuche und Mantrailing, wiederholt werden. Und nicht nur der Hund muss lernen, der Rettungshundeführer selbstverständlich auch. Schriftliche und praktische Prüfungen in den Bereichen Orientierung, Funken, Such- und Einsatztaktik, Trümmerkunde, Erste Hilfe für Mensch und Tier, Einsatzordnung etc. müssen insgesamt dreimal bestanden werden.

Martina Völker
Martina Völker

Das alles haben Martina Völker und Shila erfolgreich absolviert. Mittlerweile ist Völker Ausbilderin, Zugführerin und seit 2013 Leiterin der Einsatzabteilung und investiert für Training, Fortbildungen und Einsätze unentgeltlich ca. 20 Wochenstunden, bei einem Bereitschaftsdienst rund um die Uhr an 360 Tagen im Jahr. Shila ist im wohlverdienten Ruhestand und hat mit der klugen Debbie eine würdige Nachfolgerin erhalten. Die sechs Monate alte Labradorhündin wird von Völker liebevoll an die anspruchsvollen Aufgaben herangeführt. „Ob im Job oder im Einsatz mit den Rettungshunden, entweder ganz oder gar nicht, halbe Sachen waren noch nie mein Ding“, schmunzelt die langjährige Mitarbeiterin der VR Bank, wenn sie ihren Terminkalender anschaut.