Zwar steigen Täter in den meisten Fällen über Fenster und Terrassentüren ein, aber auch Haustüren sind per se nicht vor ihnen gefeit. Denn die herkömmliche Haustür bietet nur geringen Einbruchschutz. Oft lassen sich die Türen sogar nur mit körperlicher Gewalt, ganz ohne den Einsatz von Werkzeugen, öffnen, heißt es von der Polizei. Welchen Einbruchschutz für die Tür empfiehlt die Polizei? Und wie sehen weitere Sicherheitsmaßnahmen aus? Das finden Sie in diesem Ratgeber.
Für Ihre bestehende Haustür lässt sich der Einbruchschutz meistens deutlich verbessern. Wichtig ist allerdings, dass die Grundkonstruktion widerstandsfähig ist, sagt Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
"Außerdem müssen die Nachrüstungen für Türblätter, Türrahmen, Türbänder, Türschlösser, Beschläge, Schließbleche und auch Zusatzsicherungen in ihrer Wirkung sinnvoll aufeinander abgestimmt sein", sagt der Experte. Daher sei, egal für welche Maßnahmen Sie sich entscheiden, die Montage durch einen Fachmann unvermeidbar. Außerdem rät Schmidt, dass Mitarbeiter einer polizeilichen Beratung vor der Nachrüstung prüfen, ob sich die Türen dafür überhaupt eignen.
1. Panzerriegelschloss für die Tür
Bei fast allen Türen können Sie nachträglich ein Querriegelschloss anbringen. Mit einem sogenannten Panzerriegel- oder Querriegelschloss erreichen Sie bereits einen guten Einbruchschutz für die Haustür. Die Schlösser gehen über die gesamte Breite der Tür und stabilisieren sie so. Außerdem sichert der Panzerriegel nicht nur die Schloss- sondern auch die Bandseite der Tür.
Massive Riegel verhindern, dass Einbrecher die Tür leicht aufbrechen können. In der Regel werden diese Schlösser direkt auf der Türzarge montiert. Zusätzlichen Halt erzielen Sie, wenn die Riegel direkt neben der Zarge im Mauerwerk verankert werden.
Ein Panzerriegelschloss bekommen Sie ab rund 145 Euro. Dazu kommen allerdings noch die Kosten für die Montage, die unbedingt ein Fachmann vornehmen sollte. Das Schloss sollte der Norm DIN 18104 Teil 1 entsprechen.
2. Schutzbeschlag für die Haustür als Einbruchschutz
Ein Sicherheitsbeschlag bietet zusätzlichen Einbruchschutz für die Haustür. Er schützt nicht nur das Einsteckschloss vor Gewalteinwirkung, sondern auch den Profilzylinder. Die Schutzbeschläge der von der Polizei empfohlenen Zertifizierung nach DIN 18257 (Widerstandsklassen ES 1, ES 2 oder ES 3) halten leicht einer Zugbelastung von 2,5 Tonnen stand.
3. Sicherheits-Schließblech für die Haustür
Schließbleche werden in der Türzarge, die im Rahmen der Tür ist, befestigt. Sicherheits-Schließbleche sind gepanzert und bieten dem Türriegel so verstärkten Schutz bei Gewalteinwirkung. Welches Schließblech für Ihre Tür das richtige ist, kann Ihnen ein Fachmann sagen. Sie können die Bleche auch im Mauerwerk mit langen Schrauben verankern. So bieten sie einen noch besseren Schutz vor Einbrüchen.
4. Sicherheitsschloss für die Wohnungstür: Einsteckschloss oder Zylinderschloss
Einsteckschlösser, egal ob für die Haustür oder Wohnungstür, sollten eine Mehrfachverriegelung haben. Das bedeutet, dass ein Schloss sich nicht mit einem falschen Schlüssel überlisten lässt oder bei Gewalteinwirkung einfach nachgibt. Diese Schlösser sollten laut Polizei-Empfehlung nach DIN 18251 zertifiziert sein. Die Polizei empfiehlt die Klassen 4 und 5. Eine höhere Klasse bedeutet besseren Einbruchschutz.
5. Haustür zusätzlich sichern mit Türzusatzschloss
Ein solches Schloss lässt sich ganz einfach nachrüsten und bietet den Vorteil, dass es mit einem Sperrbügel ungebetene Gäste draußen hält. Die Tür kann allerdings von innen jederzeit einen Spalt breit geöffnet werden. Ein Türzusatzschloss wird auf Türrahmen und -blatt montiert. Die Schlösser sind günstig schon ab rund 40 Euro zu haben. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass das Türzusatzschloss der DIN 18104 Teil 1 entspricht.
Tür-Zusatzschlösser bieten einen soliden mechanischen Grundschutz. Sie ermöglichen es dank Sperrbügel auch, im gesicherten Zustand die Tür einen Spalt breit zu öffnen.
6. Scharnier- und Bandseitensicherung als Türsicherung nachrüsten
Zusätzlich zur Sicherung der Schlösser sollten Sie die Scharniere und Bänder Ihrer Haustür oder Wohnungstür sichern. So verhindern Sie, dass Einbrecher die Tür einfach aufhebeln. Auch diese Sicherungen sollten gemäß der Norm DIN 18104 Teil 1 geprüft sein.
7. Neues Türblatt für besseren Einbruchschutz
Auch das Türblatt an sich kann eine Schwachstelle sein. Die Polizei rät, schwache Türblätter zu verstärken, da die Haustür sonst wenig Einbruchschutz bietet. Noch besser ist es, dünne Türblätter gegen massive auszutauschen. Ratsam ist hier eine mindestens 40 Millimeter dicke Vollholztür.