Wenn man sich den Traum von einem Eigenheim erfüllen möchte, benötigt man oft einen Kredit von der Bank, um den Kauf der Immobilie abschließen zu können. Die klassische Baufinanzierung geht mit einer Sollzinsbindung einher, die einen Festzins mit vereinbarter Kondition beinhaltet. Diese gibt an, wie lange die Baufinanzierung mit einem günstigen Zinssatz läuft und wie lange die Finanzierung an diesen Festzins gebunden ist. Je länger die Laufzeit, desto höher der Festzins, denn bei der Sollzinsbindung trägt die Bank natürlich auch ein höheres Risiko bei Zinsveränderungen am Markt. Was ist aber, wenn man die abgeschlossene Baufinanzierung nicht in der geplanten Zeit zurückzahlen kann und die Sollzinsbindung bald ausläuft? Muss man in solchen Fällen einen höheren Zins in Kauf nehmen oder kann man seine guten Konditionen doch weiter tragen? Wir klären auf.
Was tun wenn die Zinsbindung meiner Baufinanzierung ausläuft?
Für welchen Zeitraum wird ein Festzins bei der Baufinanzierung festgesetzt?
Bei der traditionellen Finanzierung für den Hausbau wird ein längerer Kreditrahmen für die meist hohe Summe festgesetzt, der mit der Sollzinsbindung einhergeht. In der Regel wird die Rückzahlung der Baufinanzierung für fünf, zehn, fünfzehn oder auch zwanzig Jahre festgelegt. In dieser Zeit darf der zuvor vereinbarte Festzins nicht verändert werden. Die Kreditnehmer profitieren in der Regel von niedrigen Zinssetzen, die über den vereinbarten Zeitraum konstant bleiben.
Möglichst früh ein Gespräch mit der Bank suchen
Das Leben kann immer wieder mit unerwarteten Situationen auf die Menschen warten. Bei der Finanzierung einer Immobilie muss man jedoch seinen privaten Finanzen für einen oft sehr langen Zeitraum planen. Es kommt nicht selten vor, dass man die Finanzierung nicht in dem zuvor geplanten Zeitraum zurückzahlen kann. Gefährlich wird es, wenn der Festzins dann droht, auszulaufen. Ein höherer Kredit droht, wenn man sich nicht rechtzeitig um die sogenannte Anschlussfinanzierung kümmert.
Es lohnt sich, schon einige Jahre vor dem Ablauf der Baufinanzierung um eine nötige Anschlussfinanzierung mit der kreditgebenden Bank zu besprechen. Wer rechtzeitig daran denkt, sollte schon etwa 36 Monate vor dem Ablauf der ursprünglich geplanten Rückzahlung einen Termin mit der Bank vereinbaren, denn in diesem Zeitraum kann man noch günstige Zinsen für den Anschluss nach der Baufinanzierung erhalten. Das sogenannte Forward Darlehen, bei dem die Restschuld nach Ablauf der geplanten Tilgung gezahlt wird, kann fünf Jahre vor dem Ablaufdatum abgeschlossen werden. Je später man ein Forward Darlehen bei seinem Kreditgeber beantragt, umso höher kann die folgende Sollzinsbindung für die verlängerte Laufzeit ausfallen.
Umschuldung, Prolongation oder Forward Darlehen?
Grundsätzlich haben Kreditnehmer drei Möglichkeiten, wenn es um die Verlängerung einer günstigen Preisfinanzierung geht. Bietet die Bank eine Prolongation an, kann der bestehende Kreditvertrag zu den zuvor vereinbarten Konditionen weitergeführt werden. Wie zuvor geschildert ist auch ein Forward Darlehen möglich, wenn man sich rechtzeitig um die Verlängerung der Baufinanzierung kümmert. Hier profitiert man dann von günstigen Zinsen. Auch eine Umschuldung ist möglich, doch hier wird einfach ein neuer Kreditvertrag aufgenommen. Dieser ist häufig mit einem Wechsel zu einem neuen Kreditgeber verbunden.
Welche der drei Möglichkeiten die optimale ist, muss jeder Kreditnehmer für sich selbst entscheiden. Entscheidend sind die Zinsen, aber auch kostenlose Sonderzahlung, etc. Eine Anschlussfinanzierung sollte stets günstiger sein als die Baufinanzierung mit Sollzinsbindung.
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