Inflation

Was genau bedeutet dieser Begriff eigentlich?

Die Folgen der weltweiten Corona-Pandemie und nicht zuletzt die kürzlich verhängten umfangreichen Sanktionen gegen Russland haben die Verbraucherpreise in Deutschland massiv ansteigen lassen. Mit Teuerungsraten von rund 8 Prozent bewegt sich die Kostensteigerung im Alltag derzeit auf einem Niveau, welches zuletzt Anfang der 1980er Jahr zu beobachten war. Doch was steckt eigentlich ganz konkret hinter dem Begriff "Inflation"? Worin bestehen die Gründe einer so massiven Teuerung? Und welche Wege gibt es, das eigene Vermögen vor dem Wertverfall zu schützen?

Weniger Waren für den gleichen Geldbetrag

Der Begriff "Inflation" meint den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus mit der Folge, dass weniger Waren und Dienstleistungen für den gleichen Geldbetrag erworben werden können. Als gutes Beispiel gilt der wöchentliche Familieneinkauf im Supermarkt: Bei einer Inflationsrate von angenommenen 7,5 Prozent muss an der Kasse für identische Produkte im Einkaufwagen statt zuvor 100 Euro nun ein Betrag von 107,50 Euro hingelegt werden. Dadurch verlieren nicht nur Löhne und Gehälter an Kaufkraft, vielmehr wird auch angespartes Kapital - beispielsweise auf einem Festgeldkonto - immer weniger wert.


Entwicklung der Inflation

Die Inflationsraten im Jahresvergleich zeigen insbesondere in Krisenzeiten, wie etwa zuletzt in der Finanzkrise 2008 oder während des Golfkriegs 1990, einen hohen Stand. So dürfte die Inflation auch 2023 noch erhöht bleiben, nachdem sie im Vorjahr den höchsten Wert seit vielen Jahren erreicht hatte. Doch im Jahresdurchschnitt über die vergangenen 50 Jahre liegt die Inflation in Deutschland bei knapp 2,6 Prozent.

Entwicklung der Inflation - VR Bank Main-Kinzig-Büdingen

Folgende Rechung zeigt beispielhaft die Entwicklung einer Anlage von 10.000 Euro für ein Jahr mit einem jährlichen Zinssatz von 0,5 %.

Anlagesumme 10.000 Euro
Zinsen (0,5 % p.a.) + 50 Euro
Inflation (7,6 % p.a.) - 760 Euro
gesamt 9.290 Euro
Kaufkraftverlust - 710 Euro

Bleiben die Zinsen niedriger als die Inflation, verliert das Geldvermögen real an Wert.

Quelle Inflation: Refinitiv, Union Investment, eigene Berechnung. Betrachtungszeitraum der durchschnittlichen Inflationsrate: 1. Januar 1970 bis 31. Dezember 2021. Bei der Inflationsprognose handelt es sich nicht um eine Garantie oder einen konkreten Wert. Die tatsächliche Inflation in 2022 kann, insbesondere unter marktbedingten Umständen, auf die Union Investment keinen Einfluss hat, höher oder niedriger liegen. Stand: 20. Juni 2022.


Die Gründe für eine Inflation sind vielfältig

Wenn die Preise für Waren und Dienstleistungen stark steigen, hat dies ganz unterschiedliche Gründe. Zwar werden in den Medien meist die Ukraine-Krise und die Nachwirkungen der Corona-Situation genannt, gleichwohl beantworten diese Erklärungen nicht die Hintergründe der ansteigenden Inflation. So steigen die Preise beispielsweise für Rohstoffe, weil diese schwieriger zu beschaffen sind oder - aufgrund von Einfuhrstopps im Zusammenhang mit Sanktionen - eine Verknappung eintritt. Der Benzinpreis kann sich also allein dadurch erhöhen, dass die verfügbaren Mineralölmengen weniger werden. Selbst Ankündigungen hochkarätiger Politiker wie die Androhung eines Importstopps für russisches Erdöl durch den US-Außenminister Antony Blinken Anfang März 2022 können bereits für kräftige Preiszuwächse sorgen und somit die Inflation anheizen. Ein weiterer, wichtiger Grund für den Anstieg der Inflationsrate sind bestimmte Maßnahmen der Notenbanken. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) viel Geld in den Markt pumpt, steigen die Preise und der Wert des Geldes sinkt. Das berühmteste Beispiel einer extremen Inflation ist die sogenannte Hyperinflation, wie sie in Deutschland im Jahr 1923 - also vor annähernd genau 100 Jahren - aufgetreten ist. Ausgelöst werden kann ein solches Phänomen dadurch, dass die Zentralbanken den Wert des Geldes verringern, indem sie viel mehr Banknoten drucken, als dass diese durch irgendeinen tatsächlichen Gegenwert gedeckt wären.


Was tun gegen Inflation?

Verbraucher haben kaum Mittel, selbst aktiv gegen die Inflation vorzugehen. Schließlich ändert selbst eine Lohn- oder Gehaltserhöhung nichts an den steigenden Preisen und somit an der Inflationsrate. Zwar wird die persönliche Kostenlast gesenkt, gleichwohl verliert vorhandenes Kapital aber weiter an Wert. Dies gilt vor allem für Sparguthaben. Wer sich als Altersvorsorge also Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto angespart hat, der muss mit kräftigen Abschlägen bei der Kaufkraft rechnen. Bei einer anhaltenden Inflationsrate von 7,4 Prozent beispielsweise bleibt von einem vorhandenen Guthaben in Höhe von 250.000 Euro nach nur zehn Jahren lediglich eine Kaufkraft von ca. 122.000 Euro übrig - das ist nicht einmal die Hälfte des aktuellen Vermögens! Sparer sind daher gut beraten, sich möglichst rasch nach tragfähigen Alternativen umzusehen, um Ihr Kapital vor der Inflation zu schützen. Neben dem Kauf von Aktien solider Unternehmen kann dies möglicherweise auch der Erwerb von physischen Edelmetallen wie Gold und Silber sein.

Gern berät Sie das Team Ihrer VR Bank Main-Kinzig-Büdingen eG individuell zu diesem wichtigen Thema.


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